"Weitblick" VCP-Bundeslager in Wittenberg
- Klöppi
Ginsheimer Pfadfinder auf dem Bundeslager des Verbandes christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder
Für fünf Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Ginsheim hieß es in diesem Sommer auf zum VCP-Bundeslager, das ganz unter dem Motto 500 Jahre Reformation Stand. Bereits vor Lagerbeginn reisten zwei Pfadfinder aus Ginsheim nach Wittenberg um als zentrale Mitarbeiter am Vorlager teilzunehmen. Am Donnerstagmorgen folgten dann drei weitere Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Ginsheim. Gemeinsam mit unserer Region reisten wir mit dem Zug nach Wittenberg. Bei der Eröffnungsveranstaltung mit allen 4.200 teilnehmenden Pfadfinderinnen und Pfadfindern wurden wir nach dem Aufbau unserer Zelte dann kurzweilig mit der Spielidee des Bundeslagers vertraut gemacht: Wir schreiben das Jahr 2517, 1000 Jahre nach der Reformation. Die Menschen leben auf einer verwüsteten Erde in einzelnen Sektoren, die die wenigstens je verlassen. Frey, ein Jugendlicher entdeckt auf einem heimlichen Streifzug in einem zerfallenen Observatorium einen alten, verbitterten Wissenschaftler. Dieser, angewidert von der Entwicklung der Menschheit, will die Erde zerstören. Er nimmt Frey gefangen, der gerade noch einen Hilferuf absetzen kann. Und nun? Hier kommt die Geschichte ins Rollen und entwickelt ihre eigene Dynamik. Dabei geht es nicht um die Kraft einer Gruppe, sondern um den Mut des Einzelnen… In den 10 folgenden Tagen folgten unzählige Workshops, AGs und Programmpunkte. Während dieser Zeit wurde unser Teillager „Villa Resistencia“ immer mehr zu einer neuen Heimat für uns alle. Highlights waren vor allem ein etwas andere Lagergottesdienst, der Wittenbergtag, der Singewettstreit und eine super tolle Abschlussveranstaltung. Neben uns fünf Ginsheimern kamen zu dem Großlager etwa 4.200 Jugendliche ab 12 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter auch Rund 200 internationale Gäste aus 15 Nationen wie zum Beispiel Australien, Palästina, Simbabwe, Taiwan oder der Ukraine. Schirmherr des VCP-Bundeslagers war der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm.
Eine besondere Herausforderung war die Verpflegung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Insgesamt wurden 120.000 Mahlzeiten zubereitet. Im zentralen Verpflegungszelt wurden dafür täglich Kisten mit Lebensmitteln und Rezepten für uns gepackt, die dann in einzelnen Kochgruppen zubereitet wurden. Gemeinsam verbrauchten wir etwa: 5.800 l Milch, 450 l Spülmittel, 3.000 Äpfel, 18.500 Müsliriegel, 32.000 Brötchen, 400 Kg Schokocreme, 780 Kg Marmelade, 400 Kg Käse, 18.000 Eier, 1.885 Kg Zwiebeln, 45.000 Teebeutel.
Am Samstagabend, den 05.08.17 erreichten wir nach 10 tollen Tagen mit einem Rucksack voller neuer Freunde, Erfahrungen und Eindrücken wieder Ginsheim.
Mit „Weitblick“ ins Lager
Ginsheimer Pfadfinder beim VCP-Bundeslager in der Lutherstadt Wittenberg
Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) führte vom 27. Juli bis zum 5. August sein zehntes Bundeslager auf einem Zeltplatz neben der Lutherstadt Wittenberg durch. Alle vier Jahre findet ein solches Bundeslager statt, das rund zwei Jahre Planungszeit erfordert. Ungefähr 4.200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Alter zwischen 13 und 20 Jahren aus ganz Deutschland sowie knapp 200 internationale Gäste z.B. aus Palästina, Israel, Österreich und Schweden haben teilgenommen. Unter den Teilnehmern waren auch 5 Pfadfinderinnen und Pfadfinder vom Stamm VCP-Ginsheim.
Lagermotto: Weitblick
Das Thema Weitblick führte die Pfadfinderinnen und Pfadfinder 500 Jahre in die Zukunft. Im Jahr 2517 versucht ein Wissenschaftler, die ganze Welt zu vernichten. Um die Menschheit zu retten, müssen die Teilnehmer zu den menschlichen grundlegenden Werten z.B. der Liebe und dem Handwerk zurückkehren. In neun Teillagern wurde das Thema umgesetzt und entdeckt, getüftelt und geforscht.
Das hessische Teillager, in dem sich auch die Pfadfinder vom VCP-Ginsheim befanden, stand unter dem Motto „Villa Resistenza“ und hat sich vor allem mit den alten Techniken, z.B. dem Handwerk, und Briefen auseinander gesetzt und die moderne Technik abgelehnt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in vielen verschiedenen Workshops alte Techniken wie das Umgehen mit Sonne und Lupe beschäftigt, aber auch aktuelle Sachen wie funktionierende Windräder wurden gebaut.
Dabei war das Ziel dem Wissenschaftler, der noch stark an das „Alte“ glaubt, zu zeigen, dass die Menschheit noch nicht ihre ursprünglichen Fähigkeiten komplett vergessen hat.
Nachhaltigkeit und Naturschutz
Pfadfinderinnen und Pfadfinder lieben die Natur und schützen die Umwelt. Die Lebensmittel kamen aus regionalem und saisonalem Anbau. Frische pflanzliche Lebensmittel spielten die Hauptrolle. Auf Strom wurde mit Ausnahme weniger zentraler Einrichtungen (Waschhäuser, Veranstaltungstechnik) ebenso weitgehend verzichtet wie auf Mobiltelefone und Computer.
Die Umgebung entdecken
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bundeslagers sollten die Gelegenheit bekommen, die Lutherstadt Wittenberg und die dazugehörige Weltausstellung kennenzulernen. Deshalb ging es am 31. Juli morgens los, um u.a. die Stadt durch ein Stationen-Spiel zu erkunden. Dabei konnten die Pfadfinder auch dem 500jährigen Reformationsjubiläum nachspüren.
Pfadfinden ist international
Ein besonderes Element erhielt das Bundeslager durch die vielen internationalen Gäste. Es war insbesondere für die jüngeren Teilnehmer spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Pfadfinderidee in den verschiedenen Ländern umgesetzt wird, und festzustellen, dass die Grundideen der Pfadfinderei allen Teilnehmern eine gemeinsame Basis für eine friedliche Begegnung schaffen. Beispielhaft kann hier gelten, dass am Bundeslager nicht nur Teilnehmer einer Partnergruppe aus Palästina, sondern auch einer Gruppe aus Israel teilnahmen. Besonders begehrt war es bei den deutschen Teilnehmern dabei, Halstücher oder Abzeichen mit ausländischen Pfadfindern zu tauschen.